Urlaub? Urlaub!!

Wir haben Urlaub gemacht! So richtig!

Mit Strand und Meer und Sightseeing und Sonne und Restaurants. Und es tat so unfassbar gut. Blöderweise gleich so sehr, dass der Alltag jetzt ziemlich doof ist.

Aber von vorne: die Pfingstferien standen vor der Tür, ich hatte in der zweiten Woche frei und das Wetter hier in Deutschland war… mies. Wie die letzten Wochen und Monate. Das war wirklich einer der beschissensten Jahresauftakte, Pandemie und Kackwetter. Braucht kein Mensch. An meiner Wortwahl merkt man vielleicht, wie sehr mir das alles auf die Nerven ging.

Jedenfalls tat sich kurz vor den Ferien ziemlich viel, Bestimmungen wurden gelockert, Inzidenzen gingen drastisch nach unten, Risikogebiete wurde heruntergestuft und die Grenzen geöffnet. Wir waren in den letzten anderthalb Jahren unter den sehr Vorsichtigen, aber unter den Umständen hat es uns auch in den Fingern gejuckt. Also haben wir uns, weil es uns am sichersten und einfachsten erschien, für Mallorca entschieden – mehrere Flieger täglich, Klinken für die Tests mit deutsch- und englischsprachigem Personal (unsere ganzen Abstrichwünsche unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach: die Minis nur im Hals, der eine stoisch, der andere mit Panik, ich nur Nase, Panik sowieso und immer noch, obwohl ich mich im Büro ständig testen lasse und dann das Ganze auch noch in einem fremden Land bei nur rudimentären Sprachkenntnissen? Hmm. Nein.), Flug nicht allzu lange. Und wir kennen uns dort ganz gut aus.

Weil allerdings halb Deutschland auf diese Idee gekommen war, war es gar nicht so einfach, ein passendes Hotel für all unsere verschiedenen Ansprüche zu finden (Kinder: „Riesiger Poooooool!“ Mama: „Essen gehen! Und Alkohol. Und definitiv keinen Touri-Bunker mit Buffetschlacht.“ Was quasi den Poollandschaftswunsch der Jungs wieder direkt zunichte gemacht hat. Papa: weiß ich nicht mehr, hat eh nichts zu sagen. Hä hä. Sorry.) Aus dem Dilemma, dass ich nichts Brauchbares für 6 Tage gefunden habe, ist dann aber etwas Großartiges entstanden, nämlich ein kombinierter Städte- und Strandtrip: wir haben die ersten beiden Nächte im Herzen von Palma verbracht (mit nur kleinem Dachterrassenpool, aber sensationellem Blick) und sind danach in Richtung Osten ins Landesinnere, aber dennoch Strandnähe, in eine Finca umgezogen.

Um danach spontan um einen Tag zu verlängern und noch einmal Palma dranzuhängen, aber dazu später.

Also. Palma: so, so toll. Wir haben uns dieses Mal wirklich verliebt. Ich bin grundsätzlich Mallorca nie abgeneigt gewesen, weil die Insel selbst so viel Abwechslung bietet, aber der Tourismus und auch die Residenten haben es mir doch etwas verleidet. Überall zu voll, zu unfreundlich, zu deutsch, zu angepasst. Dieses Mal war es völlig anders, es war genau richtig voll, als dass man die blöde Pandemie kurzzeitig vergessen konnte, alle waren fröhlich und gut gelaunt und man konnte spüren, wie sehr es auch die Einheimischen genossen haben, dass es wieder ein Stückchen Richtung Normalität ging. Wir haben uns jedenfalls überall willkommen gefühlt, sind stundenlang durch die Gassen gestreift, haben uns die wundervollen Innenhöfe und Kathedralen angesehen, sogar den Königspalast konnten wir nahezu völlig alleine besichtigen. Tolle Erfahrung. Und nachdem sich die gestrenge Aufseherin nach den ersten Zimmern davon überzeugt hatte, dass die Jungs tatsächlich nichts anfassen, hatten wir den Palast für uns alleine.

Wir hatten im Hotel zum ersten Mal völlig getrennte Zimmer, nicht einmal eine Verbindungstür, sondern lediglich gegenüberliegende Zimmer – was, zu meiner Verwunderung, die Jungs begeistert hat. Und mich irgendwie auch: ihr Chaos im eigenen Zimmer, ich völlig untangiert davon. Nach der zweiten Nacht gestanden sie, dass sie bis weit nach Mitternacht gequatscht haben, „Mama, wir haben extra gewartet, bis auf der Uhr 0:00 Uhr stand.“. Ansonsten gab es nur eine klitzekleine Schlafunterbrechung, weil einer der beiden aus dem Bett gefallen und sich das Kinn angehauen hatte.

Hier sind meine gesammelten Palma-Favoriten:

Frühstück, Lunch (beides getestet) im Claro – tolle Sandwiches und Bowls, auch Pancakes, netter Schanigarten in Santa Catalina.

Schöne kleine Dachterrasse (Bar, Restaurant, Pool) auf dem Hotel Saratoga mit wirklich überraschend günstigen Drinks und sehr nettem Personal, das uns mit unseren Umbuchungswünschen super geholfen hat. Wir haben eine Nacht dort verbracht, die Bar und Terrasse scheint abends aber auch Externen zugänglich zu sein. Der Blick geht über ganz Palma, ich vermute, ähnlich wie der der Bar Cuba, die quasi einmal über den Stadtgraben ist, und mir auch empfohlen wurde.

Genial gute Pizza im Rikito, unbedingt probieren! Und unbedingt reservieren. Wieder in Santa Catalina.

Celler Pagés – durch Zufall entdeckt, ein kleines traditionelles Lokal am Ende einer Gasse mit zwei, drei Tischen außen. Abseits vom Trubel, deftiges, mallorquinisches Essen. Wir wollten eigentlich nur Tapas und etwas Pa amb Oli, sie haben uns noch etwas empfohlen, dessen Namen ich vergessen habe und freiwillig nie bestellt hätte (ähnlich wie Pulled Pork, mit Honig und Feigen), das aber so gut war. Sogar die nicht-gerne-Fleisch-essenden Kinder haben es begeistert verschlungen. Und wieder sehr günstige Hauswein-Preise (2 Euro) für den sehr guten Weißwein.

Eis im Rivareno, es gibt mehrere davon.

Und noch einmal Tapas, dieses Mal mehr oder weniger vom Sternekoch: COR barra i taula von Santi Taura, aber ungezwungen und unprätentiös direkt am Mercat de l’Olivar, mit Kindern gut machbar. Wahnsinnig lecker. Die Apfeltarte zum Dessert ist zum Fingerablecken. Auch hier wieder: unbedingt reservieren.

Palma Bread – Patisserie/Bäckerei in Santa Catalina. Die Kardamom- und Zimt-Knoten… bwoah. Yummie.

Die ersten beiden Nächte haben wir im Hotel Basilica übernachtet, das ich auch uneingeschränkt empfehlen kann (eventuell etwas hellhörig und kleine Zimmer, hat uns aber nicht weiter gestört). Und die große Terrasse, die wir hatten, war wunderbar). Die Lage war klasse, uns hat selbst überrascht, wie schnell man in nur wenigen Minuten am Placa Mayor, der Kathedrale, dem Königspalast und dem Passeig des Born war. Der Sonnenuntergangsblick am Pool war traumhaft. Und unten im Hotel ist an der Ecke ein kleines Fahrradladen-Café, PLUMO, das sehr guten Kaffee und Sandwiches anbietet.

Ich habe noch ein paar Links, die wir allerdings nicht mehr ausprobieren konnten – vielleicht schafft ihr es. Oder wir beim nächsten Mal:

Temple Natura Garden (veganes/vegetarisches Garten-Restaurant, hatte leider zu)

Can Bordoy Hotel und Restaurant (sah tooooooll aus, war zu Viert aber einfach zu teuer, weil wir zwei Suiten hätten buchen müssen – und nur zum Brunch haben wir es leider auch nicht mehr geschafft. Nächstes Mal ohne Kinder. Mhm.)

Panaderia S’Estacio – Bäckerei mit Glasboden, durch den man in die Backstube darunter sehen kann. Witzig. Und die Törtchen sahen zum Niederknien aus.

Witzig fand ich die Idee von Retroflakes – ein Café mit zig verschiedenen Cornflakessorten und Videospielen. Die Kinder wären nur zu gerne reingegangen.

Part Zwei des Urlaubs begann etwas holperig, wir hatten uns unter dem Finca-Hotel etwas anderes vorgestellt und waren leicht demotiviert (die Kinder eher schockiert), als wir eingecheckt hatten. Ein riesiges Grundstück mit bewirtschafteten Feldern und einem ein paarhundert Jahre alten Finca-Haupthaus. Ich hatte zwar, dachte ich, gründlich recherchiert, aber die Online-Bilder waren dann doch nicht ganz der Wirklichkeit entsprechend und sahen deutlich freundlicher aus, als unser riesiges und dunkles Zimmer mit dem blutroten Seidenbaldachin über dem antikem Himmelbett – und der lebensgroßen Schaufensterpuppe in Tracht, die in einem Glaskasten im Flur davor stand und die Jungs zu einem Entsetzensschrei und „hier bleiben wir auf gar keinen Fall“ brachte. Die Besitzerin, alles familiengeführt, sagte uns dann noch, dass die Gäste abends unter sich wären und es keine Bewirtung, nur einen Kühlschrank und eine kleine Barauswahl zur Selbstbedienung im Frühstücksraum gäbe. Wir hatten uns ziemlich auf einen Café con leche am Pool gefreut und waren etwas frustriert, weil es trotz der ausdrücklichen „Hotel“-Bezeichnung doch eher nach Selbstversorger anmutete und ich genau das um jeden Preis hatte vermeiden wollen. Habe ich zuhause schon genug…

Wie wir uns dann doch noch mit der Finca angefreundet haben, erzähle ich im nächsten Post – sonst wird das hier wieder nix in den nächsten 3 Monaten. Ich hangle mich also Stück für Stück voran.

Habt ein sonniges Wochenende!

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