Die letzten Tage haben sich die Frühlingsgefühle dann doch eingestellt. Was für ein Stimmungsauf und -ab. Darf aber auch mal sein.
Ich habe mir ein langes Wochenende gegönnt, falsche Wimpern aufkleben lassen (hmmm, na ja. Vielleicht sieht es in zwei Wochen so aus, wie ich dachte, dass es aussehen würde. Oder aber ich dann wie ein gerupftes Huhn. Wusstet ihr übrigens, dass man falsche Wimpern morgens kämmen muss? Die eine Minute, die ich mir an Tuschen spare, muss ich jetzt kämmen. Irre.), im Haus gestrichen, außerhalb des Hauses gestrichen, Osterdeko rausgekramt, natürlich zig mal im Baumarkt gewesen, den Vorgarten gemacht (jahaaaa, ICH habe ALLES eingepflanzt UND GEGOSSEN. Nach nur drei Tagen! Alles wächst und gedeiht), Michael Bublé gegen Imagine Dragons und George Ezra ausgetauscht, ja ich weiß, ich mache über den Winter eine merkwürdige Musikgeschmacksveränderung durch. Die Kinder waren ganz erleichtert.
Sie sind inzwischen übrigens richtige Schlüsselkinder geworden, meine Arbeitstage sind lang und seit der Gatte ebenfalls wieder ran darf, passiert es häufiger, dass sie nach dem Hort alleine zuhause sind. Zu ihrer großen Freude.
Als ich letzte Woche aus Dubai (dieses Mal beruflicher Art) zurückkam, fragten sie nach der ersten halben Stunde mit Kuscheln und Umarmungen ganz dezent nach, wann ich denn gedenken würde, wieder weg zu sein. Tjaha. Lag es womöglich daran, dass mein erster Satz nach dem Hausbetreten „Auf. keinen. Fall. Sofort aus.“ war – auf Last Christmas bezogen, das mir über unsere Alexa entgegenschallte?
Aber zurück zu Dubai. Zur Erklärung: ich war innerhalb von zwei Wochen zweimal dort, einmal privat und dann beruflich, Letzteres stand zum Zeitpunkt unseres Familientrips nämlich noch nicht fest und ich wollte so gerne die Expo gesehen habe. Witzigerweise fand ich es beim zweiten Mal „menschlich“ deutlich netter, der erste Trip hat mich doch ziemlich überfordert mit der ganzen Künstlichkeit, der Zurschaustellung des Luxus‘ und all den operierten jungen Frauen. Eine glitzernde Fake-Welt. Das erste was den Kindern und mir auffiel – Dubai ist viel blasser als auf den Fotos, die man online sehen kann. Und natürlich haben wir bei unseren auch den Sättigungsregler nach oben gedreht. Schande. Aber es wirkt sonst einfach nicht besonders.
Beim zweiten Besuch fiel mir schon im Flugzeug (dieses Mal Emirates) auf, wie herzlich die arabischen Frauen untereinander sind, was sich über die Tage dort oft bestätigt hat. Sehr viele Komplimente und Unterstützung, natürlich nicht nur von Emiratis, Dubai ist ja ein einziger Melting Pot an Kulturen. Gewöhnen musste ich mich allerdings an das rigorose Vordrängeln bzw. Breitmachen, mit deutscher Höflichkeit und Abstand kommt man dort nicht weit.
Und die Stimmung auf der EXPO war sensationell, quirlig, aber nicht laut und hektisch, sondern gedämpft, voller guter Laune, Musik, freundliche Gesichter und Rücksichtnahme. So schön friedlich.
Nach den ersten Tagen war ich der Ansicht, dass es nett war, ich aber in den nächsten zwei, drei Jahren nicht wieder hin muss, inzwischen vermisse ich es fast schon ein wenig. Andererseits wüsste ich nicht, was man dort tagelang unternehmen kann, wenn nicht gerade EXPO ist. Wir haben auch mit den Kindern beschlossen, die ganzen Vergnügungsparks und Aktivitäten zugunsten der EXPO sausen zu lassen und waren stattdessen an zwei von insgesamt vier Tagen in Dubai dort.








