Ich bin raus.

Zumindest aus der Isolation. Im Gegensatz zu dem nun zweifach negativ getesteten Kind. Das muss auch noch den quälenden Rest absitzen.

Der Kindergeburtstag verlief gar nicht mal so übel (wenn auch tatsächlich ohne Hüpfburg, weil der doofe Wetterbericht völlig daneben lag); wenn man den Kindern glauben darf, sogar ziemlich prima. Allerdings kam vorm Einschlafen dann noch die Frage „Mama, wann holen wir denn den Geburtstag nach?“

Hm. Vielleicht war er doch nur unter dem Gesichtspunkt prima, dass da noch ein weiteres rauschendes Fest folgen wird?

Es gab eine Piñata, eine Pokemon-Torte, Geschenke und Bargeld, wodurch das Video an Familie und Verwandtschaft gleich mal gesprengt wurde, weil das Kind mit „Ach du meine Scheiße!“ seine Begeisterung kundtat und ich umgehend das Filmen stoppten musste.

Die Frage, woher sie eine solche Ausdrucksweise haben, muss ich nach meinem Wutausbruch ob der Unfähigkeit des Gesundheitsamts seit heute morgen mit „anscheinend von mir“ beantworten, nachdem ich wie Rumpelstilzchen durch’s Wohnzimmer gesprungen bin und Gift und Galle gespuckt habe, während der Gatte telefonierte. Das Kind, oder auch KP1 (Kontaktperson 1) genannt, ist wie gesagt zweifach negativ getestet worden, hat aber irrsinnigerweise auch noch einen Tag länger Quarantäne als alle anderen verhängt bekommen. Das liegt vermutlich daran, dass das Amt keine Ahnung hatte, wer nun das Indexkind, also der positiv getestete Auslöser, war und bei uns nachfragte, wann denn der letzte Kontakt stattgefunden hätte. Nachdem wir erklären mussten, dass wir aus Datenschutzgründen darüber natürlich nicht informiert wurden, hatte der Mitarbeiter einfach lustig und frei einen Tag eingetragen. Der uns jetzt zum Verhängnis wird, weil – ganz das Amt – man sich zwar nicht erklären kann, woher dieses Enddatum kommt, aber das ja nun nicht so einfach wieder rückgängig zu machen ist. Nachdem sie meine kleine KP1 zunächst gar nicht auf der Quarantäneliste hatten… sind ja auch selbst schuld, wenn wir da anrufen und quasi darum betteln. Ansonsten wäre bis heute nichts von offizieller Seite dazu gekommen. Beim nächsten Mal weiß ich es übrigens besser. Hier bitte einen Mittelfinger vorstellen.

Ach ja, habe ich erwähnt, dass Peter Altmaier, der ebenfalls Kontaktperson und in Quarantäne war, nach nur wenigen Tagen diese „nach Prüfung der Umstände“ (Aha. Soso.) und negativem Test als nicht mehr nötig beendet hat? Man kann allen Schulkindern nur raten, so früh wie möglich in die Politik einzusteigen, vielleicht hilft’s gegen Behördenstarrsinn.

Kleine nette Anekdote zum Schluss, um hier nicht mit Verbitterung zu enden: KP1 hat ja momentan viel Zeit und nachdem die physische Suche nach dem Geburtstagsgeschenk im Keller tatsächlich zur Hälfte erfolgreich war (sie haben das des Bruders entdeckt), ich aber partout nicht damit rausrücken wollte, ob sein Wunsch ebenfalls berücksichtigt wurde, sah er mich fest an und sagte: „Tja Mama, dann sehe ich mir jetzt einfach den Verlauf am Computer an, dann weiß ich es auch.“ Whaattttt?!

Vielleicht haben wir uns mit ihrem Geburtsdatum vertan und sie sind nicht erst 9, sondern 14 geworden.

Update: gerade eben kam der initiale Anruf vom Gesundheitsamt. Der, der eigentlich vorletzte Woche hätte erfolgen und uns über die Quarantäne aufklären sollen. Die sehr nette Dame entschuldigte sich für die späte Rückmeldung, was mich wiederum zu der Frage veranlasste, ob sie denn wüsste, dass wir bereits mehrfach mit dem Referat telefoniert hätten. Nein. Wusste sie nicht. Jedenfalls bekommen wir jetzt, an Tag 12 der Quarantäne, mitgeteilt, dass jene in zwei Tagen enden wird. Aber erst nach 23:59 Uhr. Das ist wichtig.

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